Heiteres Premierenwochenende im Figurentheater Osnabrück

Nein, die „Apparatur“ sei noch nicht fertig – das hat ihr Vater vor seiner Abreise ausdrücklich betont. Aber Jenny ist natürlich neugierig: Knall, Peng, Zisch! – und sie landet mitten in einer Schar von Kindern, die sie überhaupt nicht kennt und die sie gespannt anschauen. So startet das vergnügliche Spiel der Jenny von Voigts, Tochter Justus Mösers, in dem Stück „Jennys sonderbare Zeitreise“ für Kinder ab 6, das vom 20. bis 22. September 2024 im Figurentheater Osnabrück sein Premierenwochenende hatte.

Huch, wer seid ihr denn …?

So eine Zeitmaschine ist eben ein vertracktes Ding, wenn man sich nicht so recht damit auskennt... Aber genau daraus kann sich auch ein anregendes Theatererlebnis entwickeln. Zumal sich Babette Winter als Solospielerin zahlreiche weitere Akteure mit auf die Bühne holt: Dazu gehört ein „Knollenprediger“, der eifrig für den Genuss der Kartoffel predigt, genauso wie ein Postreiter, ein „Silhouetteur“, der aber keine Schattenrisse von Tieren schneiden will, sowie eine Dressurnummer mit Floh. Doch auch ein verschlafenes Possum spielt eine wichtige Rolle. Und dass alle Zuschauenden, ob groß oder klein, auch noch lernen, Menuett zu tanzen, gehört neben vielen weiteren zauberhaften Einfällen gleichfalls zu diesem kurzweiligen Stück.

Wozu doch eine Wäscheleine gut ist

Unter der Regie von Hendrikje Winter und ausgestattet mit Musik von Roman Metzner sowie einem leuchtend blauen Kostüm, das Katrin Hauer kreiert hat, führt Babette Winter die Kinder mit großer Spiellust in die Welt des späten 18. Jahrhunderts. Fast beiläufig erfahren sie, was eigentlich verschiedene Zeiten sind und was damals anders war als heute – so zum Beispiel, wie sich dank Wäscheleine Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft darstellen lassen, dass Kinder heute so viel besser riechen als damals oder dass vor dem Handy das Briefschreiben mit Papier und Tinte kam, was aber durchaus seine Tücken haben konnte.

Keine Eintagsfliege – es geht weiter in die Schulen

Bei den Vorstellungen im Figurentheater Osnabrück gab es viel Applaus, vergnügtes Lachen und wichtige Antworten der Kinder auf Fragen der sich noch orientierenden Zeitreisenden. Und außerdem durfte eine kleine Assistentin aus dem Publikum dem Flohzirkus auf die Sprünge helfen. Am Ende beantwortete Jenny alias Babette Winter mit Humor und Geduld die Fragen der Zuschauerinnen und Zuschauer. Das Stück „Jennys sonderbare Zeitreise“ wurde im Auftrag des Landschaftsverbandes Osnabrücker Land von Babette und Hendrikje Winter in enger Kooperation mit dem Figurentheater Osnabrück entwickelt. Die Produktion wird im nächsten Schritt an den beiden Partnerschulen des Projektes, der Schule am Berg in Bissendorf-Schledehausen sowie in der Rückertschule in Osnabrück im Klassenzimmer aufgeführt und nach gemeinsamer Auswertung den Schulen in Stadt und Landkreis Osnabrück zur Buchung angeboten.

Dank

Die Produktion wurde möglich dank der Unterstützung durch die Friedel & Gisela Bohnenkamp-Stiftung, das Kulturbüro des Landkreises Osnabrück sowie die Firma Intecon und den Heimatverein Schledehausen.