Filme als Gefahr für Sittlichkeit, Nationalismus und Disziplin? Die Lagerhalle zeigt drei ‚Preußenfilme‘

Preußen und Lagerhalle, wie passt das denn zusammen, wird sich manche*r fragen. Doch bei allen Klischees – das Thema macht auch und gerade heute (wieder) nachdenklich und ist in der Lagerhalle bestens angesiedelt. Im Übrigen war die ‚Lagerhalle‘ im ursprünglichen Sinne u. a. in preußischer Zeit Teil des Osnabrücker Wirtschaftsgeschehens (Eisenwahren-Großhandel Richter).
Den Kontext zu ‚Preußen‘ lieferte der Landschaftsverband Osnabrücker Land gemeinsam mit der Universität Osnabrück am 25.-27.09.2025 mit der Tagung „Preußen und Osnabrück. Eine Beziehungsgeschichte“. Sie wurde ua. a. von drei spannenden Filmklassikern umrahmt, von denen der letzte am 30.09.2025 gezeigt wird.

Mädchen in Uniform

Mit Blick auf eine lesbische Liebe an der Grenze zwischen Neigung und Verbot greift der letzte Film der Reihe am Dienstag, 30.09.2025, mit „Mädchen in Uniform“ (1931) ein gänzlich anderes Thema auf: Der ausschließlich mit Frauen besetzte Film entstand unter der Regie von Leontine Sagan fußend auf einem Drehbuch von Christa Winsloe. Ort der Handlung ist ein streng ‚preußisch‘ geleitetes Mädchenstift in Potsdam. Die Handlung kreist um den Konflikt zwischen einer verständnisvollen Lehrerin, einer ihr zugetanen Schülerin und der harten Oberin, was schließlich dramatische Folgen hat. Die Volksbühne befand, der Film räume „gründlich auf mit aller Moral- und Religionsheuchelei“. Und der Filmkritiker Rudolf Arnheim empfahl Ende 1931: „Ein Film, in den man vermittels Notverordnung alle Filmgegner treiben sollte.“ 

Informationen

Dienstag, 30. September 2025, 19.30 Uhr
Mädchen in Uniform, 1931, Regie Leontine Sagan

Lagerhalle, Rolandsmauer 26, 49074 Osnabrück

Eintritt 6 Euro, erm. 5 Euro